im GS-Forum lese ich andauernd Ultraschall-Bad für den Vergaser. Wofür is dat? Wann braucht man dat? Muss dat? Welche Verbesserungen bringt dat?
Die letzten 800 km hat mein Teufelchen (rot-schwarze) in drei Tagen ja wunderbar zurückgelegt. Das Engelchen (die grün-weiße) springt auch gut an und läuft vernünftig. In der Firma haben wir sogar ein Ultraschallbad. Da wir jetzt auch noch zwei Motorradfahrer unter unseren neuen Mitarbeitern haben könnte ich den Vergaser evtl. in der Firma ausbauen und reinigen. Aber wozu???
Das Ultraschallbad ist sozusagen die "Generalreinigung" des Vergasers, wobei, wenn es vernünftig gemacht wird, dieser von annähernd ALLEN vorhandenen Verschmutzungen, Ablagerungen etc. befreit wird. Die Schallwellen lösen in Verbindung mit einem Reinigungsmittel alles ab, ob harte Verkrustungen oder weiche Ablagerungen. Die Schallwellen greifen dabei das Vergasermaterial selber nicht an. Das Ganze ist schonend und gründlich zugleich. Welche Gewalt dahinter steckt, kann man schon daran sehen, das in der Medizin z.B. Nierensteine mit Ultraschall von außen zertrümmert werden, ohne dass irgendwelches Körpergewebe zerstört wird.
Ultraschallbad ist aber eigentlich nur bei richtig hartnäckigen Verschmutzungen erforderlich, die sich ggf. mit Vergaserreiniger nicht mehr bearbeiten lassen.
Auf gut deutsch: Ultraschallbad braucht man nur, wenn der Vergaser z.B. durch lange Standzeit, mieses Benzin, Dreck im Tank oder beliebige Kombinationen verdreckt und oder verharzt ist. Das merkt man daran, dass die Fuhre auch mit neuer Kerze, sauberem Luffi und richtigem Ventilspiel bockt. Gerade die Vielzylinderfahrer schwören auf sowas, obwohl oft auch eine ordentliche Synchronisation ohne vorangehende Schrauborgie und Intensivreinigung das gewünschte Ergebnis gezeigt hätte.
In der Oldtimerszene ist die Vergaserreinigung per Ultraschall eine beliebte Standardaufgabe, um lange Betriebs- und Standzeiten zu kompensieren und ein Maximum an Zuverlässigkeit zu erschließen. Aber da unser Sternchen trotz Oldtimer-Outfit noch lange nicht die historische Grenze überschritten hat, ist das eher was für Perfektionisten zur Gewissensberuhigung.
Immer dran denken: Beim Einmotten den Sprit sorgfältig ablassen. Das beugt Verharzungen und Ablagerungen vor. Und im Frühjahr ist dann sofor zündfähiges Gemisch für die reibungslose Wiederinbetriebnahme da.