ich trage mich mit dem Gedanken, mir für meine soeben gekaufte Estrella ein Navigationsystem zuzulegen. Der Markt ist hier ja recht "übersichtlich", was die tatsächlich Motorrad-tauglichen Navis anbetrifft: Garmin mit der zumo-Baureihe und die mittlerweile reichlich betagten TomTom Rider-Modelle, die schon jahrelang nicht mehr überarbeitet wurden.
Hat jemand von Euch eines dieser Systeme im Einsatz, welche Erfahrungen habt Ihr gemacht und für welche Audio-Verbindung (Kabel oder Bluetooth) habt Ihr Euch entschieden? Fotos, die das Navi an der Estrella zeigen, würde ich auch nicht verachten
Navis würde ich nicht zu Estrella-Technik zählen. Schau mal im Archiv nach, da wurde hier im Forum schon so einigs drüber geschrieben. Generelles über Navis am Motorrad steht massenweise auch z.B. im Boxerforum. Für mich ist die Estrella ein optischer Leckerbissen, also "Classic-, oder Retro-Bike" und da gehört kein Navi verbaut. Wenn's denn schon sein muss, dann im Tankrucksack, oder in der Brusttasche und nach Sprachansage fahren. Stell doch mal ein Bild deines neu erworbenen Sternchens ein.
Also, Sakrileg, meine Estrella wird in letzter Zeit des Öfteren mit Garmin Nüvi bewegt. Ist eigentlich ein Auto-Navi. Befestigung: Original Sugfuß auf's Tachoglas gesetzt, mit Strippe gegen Verlust gesichert (so ein unsägliches Handgelenk-Gebamsel-Ding vom Fotoknips). Verdeckt KM-Zähler (macht nix) und Leerlauf- sowie Fenrlichkontrolllampe (macht auch nix, merkt man) Tacho trotzdem ablesbar (zumindest zwischen 40 und 100), Nüvi gibt aber auch Geschwindigkeitsinformation. Gefahren wird auf Sicht (also ohne Ansage). Sehr praktisch und leicht zu entfernen. Vorteil gegenüber hochwertigen Mopped-Navis: ca. 300 € Nachteil: Nicht Wasserfest. Nachteil ist verschmerzbar, da jeder durchsichtige Gefrierbeutel passt. Erfahrung aus dem Ö-Urlaub: sehr positiv. Kein Roadbook, keine Kartenlesen, kein Verfahren. Schnell Alternativroute, wenn eine Strecke aufgrund von Verkehrsaufkommen oder Sperrung ausfällt. Klein, handlich, leicht zu demontieren und mitzunehmen. Fazit: die ideale Soforthilfe, wenn man mal eben ein Navigationsgerät braucht. Sieht natürlich Scheiße aus, aber für den Foto-Stopp kann man es ja abnehmen! Die Moppedmodelle haben mich natürlich auch gereizt, aber für das Geld kann man sich eher mal ein Drittgefährt zulegen...
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Nachdem ich feststellen musste dass bei teuren Navis die Updates zur Software so viel kosten wie anderswo ein Navi mit aktueller Straßenkarte, dann kaufte ich mir im Angebot ein ALDI-Navi mit Feindaten für Westeuropa für kleines Geld. Bei Navis wird ja immer gerne damit geworben dass sie für Wanderer, Radler, Kradisten und Autofahrer gleichermaßen geeignet sind. Dem ist leider nicht so, weil dem die Akkulaufzeit entgegensteht. Da ich von meinem Navi aber all dies erwarte und auch dafür nutze, habe ich mir einen Zusatzakku gekauft und kann jetzt ca. 12 Stunden am Stück navigieren ohne von einem Netz abhängig zu sein. Über Nacht lade ich dann wieder auf.
Klar doch ist so ein Einfachteil nicht so super wie z.B. ein TomTom Rider, aber es kann alles was der Mensch so braucht. Bei der fehlenden Wasserdichtigkeit helfe ich, ebenso wie Dünnling, mit einer Gefriertüte nach. Die Tüte verschließe ich unten mit einem Clip. Das alles hat sich bisher gut bewährt. Als wir mal in einen Wolkenbruch kamen ist jedenfalls das waaserdichte Garminnavi vom Tourguide abgesoffen, mein Primitivling mit Tüte nicht. Bevor man zu den speziellen Motorradnavis von TomTom und Garmin greift sollte man sich auch das billigere Becker-Navi anschauen. Das kann genau so viel, aber zu einem günstigeren Preis und ist auch nicht schlechter.
Die Halterung am Moped besteht aus einem Winkel der am Spiegelarm verschraubt ist und auf den die mitgelieferte Halterung einfach wechselbar befestigt ist. Für den Fall dass ich über Nacht nicht wieder aufladen kann, habe ich mir vom Standlicht ein Kabel zum Lenker gelegt.
Fotos habe ich jetzt ausnahmsweise mal nicht auf Lager, aber ich mach noch welche.
Ihr müsst gute Augen haben! Ich hatte mit meinem PDA-Navi von Medion mit dem 3,5 Zoll Display bei Sonneneinstrahlung stets Probleme was zu erkennen. (Will ja nich vor lauter Augen zukneifen und auf das Display glotzen einen Auffahrunfall haben.)Mit einem 12V Zusatz Gel-Akku im Tankrucksack funktioniert die Navigation lange genug, zumal ich ja die Hintergrundbeleuchtung ausschalte. Der schlanke lange Akku (18 x 6 x 3,5 cm)passt prima in ein Schlampermäppchen vom Schreibwarenhandel und damit sind Anschlüsse und abgehende Kabel prima geschützt. Zwei Lautsprecher sind im Helm eingebaut und die trennbare Verbindung erfolgt über ein stabiles Spiralkabel mit Klinkenstecker.Vorteile des Kombigeräts: Kann damit über Wlan ins Internet, E-Mails abrufen und senden, MP3 Musik hören, Fotos anschauen, Terminplaner verwalten, über Bluetooth Verbindung zum Handy herstellen, Sprachaufzeichnungen machen, Pocket Word u. Excel nutzen, sowie eben navigieren. Klar, wasserdicht ist das Teil nicht, aber im Tankrucksack mit Regenhaube spielt das keine Rolle. Ich brauch keine Halterungen am Mopped, keine Kabel und Steckdosen und der Tankrucksack passt auch auf andere Motorräder. Bei Kuzstrecken (ohne Zusatzakku) steckt das Navi einfach in der Brusttasche der Motorradjacke.
Gute Augen hatte ich noch nie, aber selbst mein Billignavi hat ein derart gutes Display, dass da keine Probleme aufkommen. Die Montage auf dem (vibrationsgedämpften) Tacho erhöht übrigens die Ablesbarkeit ungemein, ebenso wie die voll aufgedrehte Hintergrundbeleuchtung. Die würde mir zwar lebend gerne den Akku leersaugen, schafft es aber nicht, denn der Akku hat 8 Ah.... Steckdose unterm Sitz. Das man nicht die ganze Zeit aufs Nüvi starrt ist schon klar. Sollte man daher mal eine Abzweigung verpassen macht das nichts, das Ding da vorne berechnet halt eine neue Route (ich habe ihm die Kehrtwenden abgewöhnt) und lotst mich früher oder später doch noch ans Ziel.
Edith sagt: Optionen "kürzeste Route", "Keine Autobahn", "Keine Kehrtwenden" und (wenn gewünscht) "unbefestigte Straßen erlauben" und schon berechnet das Navi brauchbare Moppedstrecken, besser geht es dann nur noch wenn man vorher die Karte zu Rate zieht und entsprechende Zwischenziele anfährt.
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Das Problem mit der Ablesbarkeit des PDA-Navis kenne ich. Ich hatte ja selbst mal so ein Teil bis der klobige Steckeranschluß das Gerät killte. Das Display vom ALDI-Navi ist aber heller und besser als das im PDA (aber nicht unbedingt sehr gut) ablesbar bei Sonneneinstrahlung. Für meine Zwecke reicht es aber dicke aus. Auch ich habe Kopfhörer im Helm und hatte es anfangs nur mit der reinen Sprachnavigation versucht. Die ergab aber hin und wieder unklarheiten und manchmal kamen die Ansagen zu spät. Dann habe ich Sprach- und Bildnavigation erprobt und festgestellt dass die reine Displaynavigation für mich reicht.
@ JayJay Wie Du wohl aus unseren Ausführungen lesen kannst, so erfüllen die teuren Geräte von TomTom ud Garmin am ehesten die Wünsche der Motorradfahrer. Etwa gleich gut, aber billiger, ist das Becker-Navi für Motorräder. Bei Einfachnavis muss man gegenüber den teuren Spezialisten Abstriche machen, aber auch die erfüllen mit einigen Kompromissen und Basteleien ihren Dienst. Wenn Du keine Kompromisse eingehen willst dann schau Dich besser bei den teuren Geräten um. Vielleicht haben die auch die Auswahl reiner Mopedstrecken drin. Diese Auswahl steht bei Einfachgeräten nämlich nicht zur Verfügung. So plane ich meine Touren mit der Generalkarte und gebe die Wegpunkte ins Navi ein, schließe Autobahnbenutzung aus, lasse die "ökonomische" Tour berechnen und bessere die Tour evtl. am Navi nach, um auf meinen geliebten grünen Nebenstrecken mein Ziel anzufahren. Das macht etwas Arbeit, aber dafür habe ich schon die Vorfreude auf die Tour dabei. Und außerdem bestimme immer noch ich wo ich langfahren werde.
Das ist also wie fahren mit der Karte, nur brauche ich mir nicht mehr alles im Kopf merken. Und gibts irgendwo im Hinterland mal eine Umleitung, dann krame ich keine Karte raus und suche wo es lang geht, denn das macht das Navi ganz alleine.