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Dieses Thema hat 5 Antworten
und wurde 847 mal aufgerufen
 Estrella Technik
twobig Offline

Amateur

Beiträge: 37

29.10.2013 01:12
"Honig" und "Bärendreck" Antworten

Servus miteinander!

Dass Benzin Rückstände beim Verderben / Verdunsten hinterlässt, wissen wir alle.

Was nach dem Verdunsten von ca. 10 - 14 Liter (im Verlauf mehrerer / vieler Jahre) übrigbleibt, konnte ich in den letzten Tagen lernen / sehen / erfahren.

Estrella, 2408km, äusserlich Staub und "etwas" Flugrost.
"Blind" gekauft, nach ca. einem Jahr abgeholt... War aber vom Vorbesitzer NIE zugelassen worden, Vor- Vorbesitzerin hat sie "irgendwann" (Ende 90er Jahre??) abgemeldet (oder auch nicht..., Papiere geben keine Auskunft, Vorbesitzer war nach zwei Schlaganfällen körperlich und mental "erheblichst" eingeschränkt...)

Tankdeckel- Schloss war NICHT gängig bzw. nach tagelanger Vorbehandlung mit WD40 / Caramba und Gummihammermassage zu öffnen.
Rest- "Sprit"- Brühe, braun- schwarz, völlig geruchlos bzw. eher faulig- dumpf riechend, nach Abbau des Benzinhahnes (der war nicht gängig): ca. 20- 30ccm.

Nach Tausch des Tankes incl. Benzinhahn, und Abbau des Vergasern sowie Montage einer Batterie sprang der (mit WD40und Öl vom Zylinder her vorbehandelte) Motor ohne Vergaser bei der 2. Umdrehung mit "blind" dosiertem Äther an und lief...
Nach Anbau eines funktionsfähigen Vergasers und Ersetzen "Kontrolle / Korrigieren" des Reifenluftdruckes erfolgreiche Probefahrt, Öl- Ölfilterwechsel.
Bremsen mit wohl 18 - 19 Jahre alter Flüssigkeit funktionsfähig.

Sorry, langer Vorspann...

"Ur"- Vergaser abgebaut, dabei nicht gewendet. Haupt- und Leerlaufdüsen schwarz verkrustete, nicht mehr zu erkennende Gebilde.
Schwimmerkammer abgenommen, ca. 5mm bernsteinfarbige, zähe "Masse" am Boden, gewendet innerhalb 2 Tagen wie Honig verlaufen.
(Reste werden sich innerhalb weniger Wochen mit Benzin / Bremsenreiniger lösen lassen...)

Nach mehrtägigem Einweichen in Benzin weiterhin Benzinhahn im Bereich der Normal- und Reserveabflüsse mit zäher, braun- schwarzer Masse zugeklebt.
Beim Zerlegen im Inneren des Hahnes ALLE Kanäle mit braun- schwarzer Masse zugestopft.
Lässt sich nur mit kleinem Schraubenzieher und Draht "herauspopeln"... M.E. "Totalausfall", aus reinem Interesse wird er ebenfalls "eingeweicht". O-ring der Unterdrucksteuerung und Dichtscheibe sind schwarze, zähe, klebende Gebilde.

Was aus dem äusserlich "top erhaltenen" Tank wird, weiss ich nicht. Kann mir gut vorstellen, dass der nach Entfernung der schwarz- braunen klebrigen Spritreste und Rostbeläge nach einer umfassenden Reinigung und PROFESSIONELLEN!! Innenbehandlung (nix KREEM WEISS oder KREEM ROT...) problemlos funktioniert... oder eben wegen Rostes in sich zusammenfällt.

Schade, dass ich (noch) keine Fotos hochladen kann. (Habe auch keine gemacht.)

Aber glauben dürft Ihr es trotzdem...

Werde bei Gelegenheit berichten.
Ob s und wie s weitergegangen ist...

(Da kann man / frau sich ja ungefähr vorstellen, was bei einem "echten, originalem, unverbastelten" "Garagenfund" auf ihn / sie zukommen kann...)

Gute Nacht!!

Albert

http://www.kawasaki-estrella.com/images/92BJ250A1-02s.jpg

http://www.kawasaki-estrella.com/html/bj250a1-d.html

Ella Offline

Doppelsternchen


Beiträge: 577

29.10.2013 21:59
#2 RE: "Honig" und "Bärendreck" Antworten

Ja, genau so enden viele Motorradleben und spätere sogenannte Scheunenfunde.
Ich hatte mir vor vielen Jahren mal in Südtirol einen Scheunenfund angelacht.
Es war ein 500er Einzylinder der Italienischen Motorradschmiede Taurus.
Da waren bereits die Reifen abgefault, Mäuse hatten den Sattel zerfressen, der Kolben war fest usw.
Die stand natürlich länger als 15 Jahre und ich hab mich gewundert, wie ein ehemaliger Motorradfahrer sein Fahrzeug sooo verkommen lassen kann. Lust verloren, zum Überwintern mit allen Flüssigkeiten abgestellt und für Jahrzehnte aus den Augen verloren. Wäre es damals um Geld gegangen hätte ich den Deal gemacht, aber der Besitzer witterte meine Besessenheit an seiner vermeintlicher Rarität und wollte im Gegenzug eine fahrbereite 250er BMW haben.
Meine eigene wollte ich nicht aufgeben und günstig an eine ranzukommen war nicht möglich, damit war das Thema dann beendet. Heute bin ich froh mir dieses Projekt nicht ans Bein gebunden zu haben, dann das wäre ein Totalaufbau geworden ohne je irgendwo an passende Neu- oder Gebrauchtteile zu kommen.

twobig Offline

Amateur

Beiträge: 37

30.10.2013 13:22
#3 RE: "Honig" und "Bärendreck" Antworten

Servus Ella

"Ja, genau so enden viele Motorradleben und spätere sogenannte Scheunenfunde"

Ich hatte (s.o.) nochmal Glück!!

NUR anderen Tank und Vergaser, neue Batterie... und dann:

SCHNURRT EINWANDFREI!!
(wenn auch auf ca. 18 Jahre alten Reifen...)

Für den Vergaser habe ich GUTE!! Hoffnung Dank BRUNO

http://www.zweirad-doetsch.de/

Mit der Tankrettung geht der Kampf jetzt erst los...

Ich werde weiter berichten...

http://www.kawasaki-estrella.com/images/92BJ250A1-02s.jpg

http://www.kawasaki-estrella.com/html/bj250a1-d.html

Scharlachdorn Offline

Racetrellist


Beiträge: 742

30.10.2013 17:49
#4 RE: "Honig" und "Bärendreck" Antworten

Moin Albert,

Hört sich trotzdem nach nem guten, weil völlig unverbrauchten, Fang an! Wohl dem, der hinlänglich Platz hat...

Gruß

Linus Offline

Einzylinder


Beiträge: 1.266

01.11.2013 19:28
#5 RE: "Honig" und "Bärendreck" Antworten

Moin.

Mensch, Albert. Du sammelst und sammelst. Bekommen die Lüttschen neben den Ws denn auch artgerechten Auslauf?

Gruß
Stephan

Soulie Offline

Der Laminator und Sattel-Max


Beiträge: 3.283

05.08.2022 14:25
#6 RE: "Honig" und "Bärendreck" Antworten

Schon etwas älter, das Thema, aber schön, dass der Tank nicht durchgerostet ist.
Zumindest schreibst du nix davon. Das geht nämlich relativ fix. Nachdem Souline nicht mehr
selbst fährt, sich aber von ihrer heiß geliebten Estrella nicht trennen kann,
hat es vielleicht 4 bis 5 Jahre gedauert, bis der Tank inkontinent wurde.
Hab ich nur zufällig entdeckt, weil ich den alten Sprit ablassen wollte.
Der Tank war voll gewesen. Jetzt kam kaum noch was raus. Und am Falz löst sich der Lack.
Schade! Die Ellas sind einfach zu schade, um nur rumzustehen!
Mit Tanksanierung hab ich ja inzwischen Erfahrung. Aber es ist viel Arbeit,
wenn mans selbst machen will ...

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