Nachdem ich wieder einen originalen in die Jahre gekommenen Motor zerlegt habe, den ich selbst über Jahre gelegentlich fuhr, muss ich eine dringende Empfehlung und Vermutung ausprechen - und zwar den Schmierstoff betreffend:
Nach Ablassen des flüssigen Teils des Öls musste ich zu meiner großen Überraschung feststellen, dass im gesamten unteren Bereich des Gehäuses eine dicke klebrige Schwarzschlammschicht vorlag. Konsistenz wie Honig und nur mit viel Lösungsmittel überhaupt zur Ablösung zu überreden. Der Motor hatte die normalen 20 PS und nirgends am Kolben oder Zylinder/-kopf befand sich Ölkohle oder ein anderes Zeichen von Überhitzung. Was ich bestens weiß ist die Schmierstoffhistorie: bei Kilometerstand 2000 übernommen und bis 10000, alle 2 Jahre den Schmierstoff ausgetauscht. Stets 20W-50 rein mineralisch (verschiedene Hersteller), da auch in den Crossern verwendet (wo es alle 500 bis 1000 gewechselt wurde) und von der Viskosität gut für heißlaufende Triebwerke.
Viele Motoren habe ich schon gespalten und sowas noch nicht gesehen. Die offensichtliche Gefahr mag nun sein, dass der Schlamm noch fester würde und Teile irgendwann in den Schmierkreislauf gerieten und Lagerstellen bzw. Leitungen verstopfen.
Um es kurz zu machen: fahrt lieber teil- oder vollsythetische Öle. Von denen ist bekannt, dass sie eine verminderte Neigung zur Verschlammung bei bester "Reinigungswirkung" aufweisen.
Hallo Scharlachdorn, erst beeindruckst Du im RSx Fred mit beachtlichem Know-How über Motorentechnik und dann dies hier. Das hat für Laien mit geklaubtem Halbwissen wie mich durchaus etwas tröstliches. Nicht böse sein, Gruß Ello
Die Betriebsanleitung scheibt leider nur die Viskosität und die grobe Qualitätsklasse, die keinem was nützt, vor. Die "Herstellungsmethode" sollte ansonsten auf jeder Pulle zu lesen sein.
Von einem fränkischen Kawasakiliebhaber liegen mir "angefressene" Ventiltriebteile vor. Offensichtlich Ölmangel durch Verkokung.
Hallo Motorenexperte, ( mit Respekt und absolut ernst gemeint) es war gar nicht meine Absicht undankbar zu sein, bin froh das sich so Experten wie Du hier rumtreiben. Frohes Neues, Ello