folgendes Problem: ich starte den Bock mit Choke, sie springt sofort ohne Probleme an. Sie dreht relativ schnell hoch und wenn ich den Choke zurückschiebe, nimmt sie kein Gas mehr an und geht bald danach aus. Wir haben bereits den Vergaser notdürftig gereinigt (alle Düsen durchgepustet und mit Vergaserreiniger durchgespült) und die größere Leerlaufdüse (40er) eingebaut. Eine neue Kerze hat sie auch bekommen. Tankentlüftung scheint ebenfalls zu funktionieren. Trotzdem habe ich nach wie vor das gleiche Problem und bin mit meinem Latein am Ende ... zu Hilfe! Ich will doch fahren!!! Gibt es vielleicht in Stuttgart einen Estrella-Papst, der sich unserer erbarmt?
hallo, dinah! war bei mir so ähnlich, der fehler lag damals an dem schlauch, der rechts unten am tank ansitzt. er war lose. neue klemme drüber und alles war gut. viele grüße, alex
Ich würde auch erstmal weiter am Vergaser suchen...
Trat der Fehler plötzlich ins Leben oder schleichend?
• Benzinhahn auf PRI stellen und schauen ob genug und ausreichend schnell Sprit nachläuft, • gefluteter Vergaser -> versichern, dass er auch wirklich “voll” ist und der Schwimmer samt Ventil frei, • Vergasermembran dicht? Schieber schließt langsam / verzögert bei Fingertest, • Sind alle Kanälchen “hinter” den Düsen wirklich frei? Nach sehr langer Standzeit können unzugängliche Ablagerung schnell und nachhaltig den Spaß verderben -> 30 min Ultraschall und 10 bar Druckluft von allen Seiten und Öffnungen, • anderen Vergaser besorgen - zur Not nur für einen Vergleichstest.
Wurde das Ventilspiel denn schon kontrolliert? Oft liegt die Unwilligkeit beim Estrellachen da dran. Bei zuviel läuft sie gut, aber klappert nervenzermürbend, bei zuwenig "will" sie meist nicht mehr richtig, wenn sie warm wurde, und hält den Leerlauf nicht.
auch ich kämpfe derzeit mit dem Vergaser der Estrella.
Hier ist es so, dass der Vergaser völlig übergelaufen ist. Irgendwer hat den Benzinhahn auf PRI gestellt und hat sich dann verdünnisiert. Folge war nicht nur ein gefluteter Luftfilter, sondern auch ca. 5l Sprit in der Ölwanne - sehr lecker! Gut, Ölwechsel stand eh' an. Hab ich heute erledigt.
Vermutlich deswegen hat das Sternchen auch keinen stabilen Leerlauf. FolgendeSachen kann ich hierzu berichten:
- Ventilspiel habe ich als erstes kontrolliert & eingestellt. Nun sind es geschmeidige 0,2 mm am Auslassventil und 0,15 mm am Einlassventil. Beide Fühlerlehren gehen leicht und sämig durch den Spalt - das Ventilspiel sollte sich also wirklich zum oberen Grenzwert orientieren. Gebracht bzgl. des Leerlaufs hat es leider nichts.
- Dann habe ich den Vergaser in seinen Stutzen gedreht, und in dieser Lage den Schwimmerkammerdeckel entfernt. Dabei konnte ich feststellen, dass die Nadel des Schwimmerventils leicht in ihrem Gegenstück ruckelte bzw leicht klemmte. Nach dem Zusammenbau lief der Vergaser auf PRI wieder über, leichte Schläge gegen die Schwimmerkammer haben das dann beendet.
- Dennoch ist der Leerlauf leider immer noch eine Katastrophe. Entweder man stellt ihn auf geschätzte 2000 U/min ein, oder der Motor geht irgendwann aus. Das Abziehen des Unterdruckschlauchs zum Benzinhahn führt zu einer deutlichen Erhöhung und Stabilisierung des Leerlaufs. Ebenso das vollständige eindrehen der Gemischregulierschraube. Das Ding läuft also immer noch deutlich zu fett!
- Leider habe ich die Leerlaufdüse nicht kontrolliert. Es sollte ja eine 35er Düse drin sein.
Grundsätzlich ist es so, dass der Motor so ab geschätzten 2000 U/min nicht mehr weiter auf Leerlaufdrehzahl abfällt, sondern sich in diesem Drehzahlbereich erst mal pudelwohl fühlt und erst nach ein paar Sekunden dann weiter auf die eigentliche Leerlaufdrehzahl abfällt.
Auch das klemmende Schwimmerventil ist komisch. Sollte ich da jetzt eine neue Kawasaki Ventilspitze einsetzen oder darf es auch ein Keihin Vergaserersatzteil sein? Geht Keyster bzw. Motorradbay auch? Oder sind deren Teile so großzügig toleriert, dass das Klemmen auch daher kommen könnte?
Führt eine 40er Leerlaufdüse zu so einem verzögerten Leerlaufabfall?
An dem Vergaser ist anscheinend schon verschiedentlich herumgeschraubt worden...
bei dieser Vergaserbauart bedeutet eindrehen der Gemischschraube Anfettung. Reagiert der Motor nicht auf wesentliche Verstellung kann der Kanal der Leerlaufdüse oder die feine Düse selbst zugesetzt sein. Die 40er Düse sorgt erst für passende Verhältnisse, der sonst viel zu mageren Abstimmung. Ein zugesetzter Kanal im Vergaser ist leider schlecht ausfindig zu machen. Da helfen oft nur intensive Reinigungsversuche oder gar ein Austauschteil zum Vergleich.
Der Estrellamotor ist vergleichsweise simpel aufgebaut. Ich glaube eher nicht, dass Dir jemand eine Extrawurst gebraten hat bzgl. Fehlerexotik - die nämlich meist auch keine ist.
Bis auf die Brauchbarkeit der Dichtungen habe ich gute Erfahrungen mit den Zubehörersatzteilen für Vergaser gemacht. Unschöne Ventilteile sollten ersetzt werden.
Dann werde ich also auf jeden Fall mal den doch recht preiswerten Reparatursatz von Keyster einbauen sowie auch gleich mal eine 40er Leerlaufdüse besorgen. Das Teil- und Vollastsystem scheint soweit in Ordnung zu sein. Wenn das Sternchen dann mal fährt, läuft sie einwandfrei.
"Leerlaufkanal reinigen" hört sich nicht so wirklich attraktiv an... aber es hilft ja nichts. "Druckluft" habe ich nur aus der Fahrradpumpe. Aber vielleicht ist tatsächlich auch die Düse noch etwas zugegammelt - das wäre vergleichsweise einfach zu korrigieren.
Das stimmt leider nicht, es ist keine Luftregelschraube sondern Gemischregelschraube, das Eindrehen bewirkt eine Abmagerung und entsprechend das Ausdrehen eine Anfettung über den gesamten Lastbereich, also nicht nur im Leerlauf.