Buongiorno, leider wurde ich in Hamburg viel zu lange aufgehalten. Eigene Dummheit: Ich hatte wohl meinen zarten Körper überfordert, und der hat mir unmissverständlich klar gemacht, dass er das nicht mag. MRT, Physio - jetzt muss ich halt ein bisssche uffbasse. Fast vier Wochen musste Itella in der für Surfer schönsten Jahreszeit (der beste Wind!) im Stall stehen, und heute früh weigerte sie sich anzuspringen. Zum ersten Mal! Sie knattert normalerweise sofort auf Knopfdruck los, auch ohne Choke. Vermutlich etwas fett eingestellt. Aber gegen 15 % Gefälle hat sie keine Chance. Ein Glück, wenn man am Berg wohnt. Aber selbst da brauchte ich drei Anläufe, bis sie ein Einsehen hatte und losknatterte. Solche Spirenzchen kann ich gar nicht gebrauchen, denn der Wind wartet nicht auf mich. Dann gings aber zügig runter zum See. Mittags, nach getaner Arbeit gabs von ihrer Seite keine Probleme. Aber ein depperter Holländer in seinem unsäglichen SUV war wohl zu blöd zu begreifen, dass ab 10:00 die Schluchtstraße Einbahnstraße ist und nur bergauf befahren werden darf. Man glaubt, jetzt kann man sich entspannt rauf schrauben, und dann so ein Vollpfosten. Es ist aber nix passiert, Glück gehabt. Das ist jetzt schon der zweite SUV, der's nicht checkt, trotz Riesenschild und roter Ampel. Na ja, et hätt noch immer jood jejange - sagt man in Kölle. Hoffentlich hab ich weiterhin Glück!
So isses! Das war'n ziemlich Schuss vor'n Bug! Jetzt muss ich ein paar Übungen machen, damit nicht noch mal ein Nerv eingeklemmt wird. Auf dem Wasser spüle ich aber nach wie vor etliche Jahre einfach ab, da lebe ich!!!!! Heute in der Früh fast zwei Stunden gründlich ausgetobt. Einen Sonnenuntergang morgens um neun erlebt. Das kommt, wenn man nah ans Ostufer surft und die Sonne wieder hinter'm Monte Baldo verschwindet. Dann wird das Wasser plötzlich schwarz. Unheimlich! Da drehe ich dann gern wieder um. Weil ichs heute bis zur Neige ausgekostet hab - zum Schluss ist es immer am schönsten, solange ich gerade noch gleiten kann - hab ichs dann nicht geschafft, zum Startplatz zurückzusurfen. Winddrehung oder nicht aufgepasst? Meist bin ich zu weit in Luv, aus Erfahrung. Diesmal hab ich relativ früh erkannt, dass der Startplatz nicht mehr erreichbar ist. Da geht auch eine ziemliche Strömung. Aber es gibt ja noch den Hafen im Süden von Campione. Die letzte Rettung. Ein bisschen schwimmen auf den letzten Metern, dann hat man wieder festen Boden unter den Füßen. Wenn man den Hafen nicht mehr erreicht, dann heißts > 3 Kilometer weiter surfen (falls noch ein Lüftchen geht) oder schwimmen, bis man wieder anlanden kann. Muss nicht sein! Hatte ich alles schon.