Ich bin mal mit meiner MZ mit schlappen Hinterrad zur ca. 1Km entfernten Tanke zwecks Luft aufpumpen gefahren. 500Km später ist mir bei Tempo 100 ohne Vorwarnung das Ventil des hinteren Reifen abgerissen Ich fuhr mit einem Schlag auf der Hinterradfelge. Zum Glück passierte das Nachts, da ich beide Spuren gebraucht habe um das Motorrad in den Griff zu kriegen. Wäre das mit dem Vorderrad oder bei Tag passiert hätte ich keine Chance gehabt. Deshalb: wenn man mit platten Reifen auch nur eine kurze Strecke fährt kann es sein das der Schlauch zwischen Felge und Mantel "wandert". Von außen zu erkennen am schräg stehenden Ventil! Achtung, Lebensgefahr
Einen gewissen Luftverlust zum Saisonstart halte ich für durchaus normal. Kennen tu ich das Problem auch nur von meinen Estrellas. Man sollte denken, der Schlauch bringt zusätzliche Sicherheit, aber das Gegenteil ist der Fall. Ein Druckabfall auf 0,4 bar ist aber äußerst bedenklich. So würde ich keinesfalls zur nächsten Tanke fahren, sondern zumindest (notfalls mit der Fahrradpumpe)etwas nachpumpen. Das Fahrverhalten der Estrella, mit zu wenig Luft im Vorderrad, ist nämlich katastrophal, ganz abgesehen davon, dass der Reifen beim Bremsen auf der Felge wandern kann, mit den möglichen Folgen, die Ratz beschrieben hat. Wohlgemerkt wandert nicht der Schlauch, sondern der Reifen auf der Felge. Da aber Gummi an Gummi gut haftet, versucht der Reifen den Schlauch mitzunehmen, was dann zu Spannungen am Ventil führt. Ein schräg stehendes Ventil ist zwar ein Indikator, ich würde mich aber nicht darauf verlassen. Wenn das Ventil gut mit der Felge verschraubt ist, kann es unter Spannung stehen, ohne dass es sichtbar schräg steht. Ein undichtes Ventil bemerkt man durch Luftverlust schon nach Tagen und nicht erst nach winterlicher Standzeit. Empfehlen kann ich beim Reifenwechsel auch eine Premiumfüllung mit Spezialgas, dessen Moleküle größer als bei Luft sind, weshalb der Reifendruck sehr lange konstant bleibt.
viele Grüße und allen einen guten Saisonstart Ella
ich habe mir mal für 10 Euro so eine Fußpumpe mit Druckanzeiger gekauft. Im Grunde ist das Ding der letzte Schrott, aber es zwiegt halbwegs verlässlich den Druck an. Kommt im Grunde nur im Winter nach einer längeren Pause zum Einsatz.
Premiumfüllung mit Spezialgas ? das ist doch Stickstoff, der sowieso über 3/4 unsere Luft ausmacht. Den Rest, d.h. den Sauerstoff durch noch mehr Stickstoff zu ersetzen, weil er angeblich langsamer durch die Schlauchwände difundiert, bringt meiner Meinung nicht viel. Der Druck bleibt nach Reifenwechsel lange gut, weil der Schlauch noch neu ist. Noch nicht spröde und porös, sondern schön glatt und "fett".
Wenn aus 'nem Reifen Luft austritt, würde auch das Spezialgas austreten. Etwas langsamer vielleicht, aber ich glaube kaum, dass der Unterschied überhaupt ins Gewicht fällt.
Wenn Dein Möppi jetzt bei 0,4 bar war, vermute ich mal, dass es mit Spezialgas bei 0,42-0,43 gewesen wäre.
Nichts geht über regelmässige Kontrolle mit so 'nem kleinen Prüfer (passt in jede Jackentasche...) oder Cadfael's Pumpe (passt nirgends hin)
Spezialgas ist sicherlich Stickstoff, wobei ja 100% Stickstoff auch nicht machbar wäre. Die Meinungen sind hier unterschiedlich und möglicherweise hat sichs auch ein pfiffiger Pneuhändler einfallen lassen um daran zu verdienen. Der Aufwand eine TÜV geprüfte Stickstoffflasche bereitzuhalten ist ja auch erheblich, wo es doch überall kostenlos Luft aus dem Kompressor gibt. Ich will hier nicht Klugscheißer sein, sondern habs einfach mal beim Reifenwechsel machen lassen, ohne selbst Erfahrung damit gemacht zu haben. Für mich war heute (20.Februar) Saisonstart für meine 38 Jahre alte V7 und das bei blauem Himmel, trockenen Straßen und Temperaturen in der Mittagszeit im zweistelligen Bereich. Bin gleich mal 240 km gefahren, ohne kalte Finger zu bekommen. Der Luftdruck der Schlauchreifen von Metzeler war nach 2 Monaten Standzeit absolut unverändert. Draufsitzen, Startknopf drücken und losdüsen - was will man mehr. Unverwüstliches Schwermetall halt.
In Antwort auf: ich habe mir mal für 10 Euro so eine Fußpumpe mit Druckanzeiger gekauft
Sowas fehlt mir noch. Ich habe einen kleinen Prüfer, aber ich hätte auch gern noch was preiswertes, um zu Hause Luft nachfüllen zu können und nicht erst an der nächsten Tanke einen Zwischenstop einlegen zu müssen. Neulich habe ich irgendwo einen Kleinkompressor (12 V) für 8 Euro gesehen. Hat jemand sowas? Mit so einer Fußpumpe habe ich keine so guten Erfahrungen. Die pumpte überall Luft hin, bloß nicht in den Reifen. Ich habe schon an eine Fahrradpumpe von Tchibo gedacht. Wer weiß was?
Weder die billigen Fußpumpen noch die billigen Kompressoren taugen auf Dauer etwas. Man kann sie verwenden, um nach längerer Standzeit vorsorglich die Reifen auf Druck zu bringen, bevor man zur Tankstelle fährt und den Druck auf Stand bringt. Erstens kann man mit den Dingern nicht genau genug dosieren, zweitens taugen die Ventilanschlüsse meist nicht viel, drittens und hauptsächlich aber taugen die Druckmesser nichts. Die sind zu ungenau und verstellen sich.
12-V-Pumpen sind in erster Linie für's Auto. Beim Moped mangelt es meistens am Platz und an der passenden Steckdose.
In Antwort auf: Weder die billigen Fußpumpen noch die billigen Kompressoren taugen auf Dauer etwas.
Besten Dank für den Hinweis. Dann laß ich´s halt. Im Notfall habe ich noch eine recht hochwertige Fahrrad-Standpumpe. Das Volumen pro Hub läßt allerdings (für Motorrad reifen)arg zu wünschen übrig.
als Dauerlösung sind solche Billig-Fußpumpen bestimmt ungeeignet! Das "Ding" kommt aber (bei drei Motorrädern) nur 10x oder so im Jahr zum Einsatz - und erübrigt nicht die Kontrolle an der Tankstelle. Dafür kann ich aber wenigstens ungefähr den Reifendruck einstellen bevor ich mich auf den Weg zur Tanke mache.
Bisher hat das "Ding" fast 5 Jahr gehalten. Es musste ja auch nur 50 - 70x pumpen. Das wären also ca. 2 Euro pro Dienstjahr - und dafür hat sich die Anschaffung gelohnt.
hast du's wirklich mal versucht mit deiner hochwertigen Fahrrad Standpumpe, oder glaubst du nur, dass es zu mühsam ist? Durch meinen relativ großen Fuhrpark bin ich auch mit Luftpumpen gut bestückt. Ich hab einen Kompressor mit 30 Liter Kessel in der Werkstatt stehen, digitale und analoge Druckprüfer, diverse Fuß und Standpumpen bis hin zur Stangen-Handpumpe. Wenn's nur darum geht, von 1,5 bar auf 2,1 bar nachzufüllen, werf ich nicht den Kompressor an, sondern mach das mit der guten Fahrrad Standpumpe. Mit dem dünnen Kompressionsrohr und relativ langem Pumpweg arbeitest du mühelos und kannst genau dosieren. Beim dicken MTB Reifen pumpst du auf 3,5 bar und bei der Estrella nur auf 2,1 bar. Das hast du schneller reingepumpt als du glaubst. Ich hab bei einer Reifenpanne im Urlaub einen 3,50 x18 Reifen mit einer Handpumpe am Campingplatz schon auf 2,6 bar aufgepumpt. An der Tankstelle war ich ganz überrascht, dass ich statt nachzufüllen, Luft ablassen musste. Die Pumperei damit hat, zugegeben, schon etwas länger gedauert, aber im Urlaub hat man doch Zeit und das bißchen Bewegung schadet ja nicht. Mit den Auto-Fußpumpen, egal ob mit einem oder zwei Kolben, hab ich nur schlechte Erfahrungen gemacht, kann ich also nicht empfehlen. Die digitalen Prüfgeräte für den Druck sind m.E. auch nur fürs Auto geeignet, denn beim Motorrad ist selten so viel Platz um das Reifenventil. Die Druckluftpatronen aus dem Pannenset, die es sogar im Fahrradzubehör gibt, halte ich nur bei Pannen mit schlauchlosen Reifen (in freier Wildbahn) für notwendig.
Moin Ella, ich habe gestern mal "probegepumpt". Stimmt, geht. Die Probleme liegen eher bei der geringen Auflösung der Druckskala (aber auf's zehntel bar kommt's denn wohl auch beim Motorrad doch nicht an - außerdem kann ich mir jetzt aussuchen, welchem Manometer ich glauben will: elektronischer Druckprüfer, Fahrradpumpe oder Tankstellengerät ) und beim knappen Platz für den Feststellhebel am Pumpenkopf. Außerdem hatte ich schon wieder verdrängt, dass meine Fahrräder glücklich einheitlich mit Sclaverand - Ventilen bestückt sind. Also zurück ins Haus und Adapter geholt - schon ging's.
Mit nochmal bestem Dank an alle, die mir Rat gegeben haben