im Folgenden eine illustrierte Beschreibung einer Solotour in die Berge, als die Sonne bei uns noch gescheint hat (also vor unendlich langen zwei Wochen), zu Eurer Erbauung oder als Anregung zum Nachahmen.
Ich hoffe, das Einstellen der Bilder hat geklappt, ansonsten wird nachgeliefert, sobald ich mit dem Hochladen klarkomme.
Erster Tag: Es geht los (Bild 1). Von München über die Dörfer zum Staffelsee, danach weiter nach Garmisch. Leider war es so heiß, dass ich selten stehen bleiben konnte, um die Landschaft zu in Ruhe zu würdigen; ohne den Fahrtwind wäre ich wohl geschmolzen. Deshalb ohne Pause den Fernpass hinauf. Jeder gewonnene Höhenmeter hat die Hitze gemildert; jedenfalls habe ich mir das eingeredet. Irgendwo in Tirol habe ich mich bei dem Versuch, der Autobahn zu entgehen, verfahren (Bild 2). Wieder auf dem richtigen Weg bin ich immer dem Inn entlang getuckert und schließlich in das atemberaubende Hochtal gelangt, in dem St. Moritz und eine Reihe wunderbarer Bergseen liegen. Obwohl es schon langsam dunkel wurde, konnte ich der Versuchung nicht widerstehen, den kurvenreichen Malojapass (Bild 3) nach Italien hinunterzufahren. Eigentlich wollte ich den Comer See noch erreichen, habe dann aber aus reiner Ungeduld ca. 10 km vorher beschlossen, dass ich mir seinen Anblick für eine weitere Tour aufspare. Ich habe also kehrtgemacht und bin über den Malojapass zurück, um im gleichnamigen Dorf (Majola) am Ufer des Silser Sees zu übernachten. Unterkunft im Sporthotel (Bild 4), einfach, aber recht schön und nicht übertrieben teuer.
Zweiter Tag: Aufbruch in aller Hergottsfrüh. Der Silser See hat noch verschlafen vor sich hingeträumt (Bilder 5 und 6). Erster Höhepunkt des Tages war der Julierpass (2284 m ü. N.N. – Bild 7). Eine Reihe von Touristenbussen war schon an Ort und Stelle, weswegen ich nur allzu kurz rastete, um zu vermeiden, dass einer dieser Dampfer sich vor mir auf die Weiterfahrt macht, denn – das muss man wohl zugeben – Überholen ist nicht gerade eine Stärke des Sternchens. Zahllose Kurven führten hinab nach Chur, von dort aus über den Heidiort Maienfeld nach Liechtenstein. Hier habe ich kurz überlegt, schon Richtung Heimat abzubiegen, bin dann aber doch den Weg durch die Kantone St. Gallen und Thurgau zum Bodensee genommen. Wie sich herausgestellt hat, eine gute Entscheidung, denn die Strecke war landschaftlich mit das schönste Stück des ganzen Ausflugs. Von Konstanz mit der Fähre nach Meersburg (Bild 8). Danach am Bodensee entlang und weiter auf der deutschen Alpenstraße bis nach Füssen im Allgäu, immer mit den Bergen auf der rechten Seite, dann schließlich Richtung Norden, alles begleitet vom heiseren Gesang der Estrella. Bei der letzten Pause im kühlenden Schatten eines Waldes unweit des Starnberger Sees befiel mich dann doch eine gewisse Müdigkeit– eigentlich kein Wunder nach über zehn Stunden im Sattel. Die letzte Etappe nach Hause habe ich deshalb (auch gezwungenermaßen) recht gemütlich mit einer Unmenge von heimkehrenden Badegästen im Stau auf der Autobahn zurückgelegt.
Fazit: Eine wirklich sehr schöne Tour, die ich jedem nur empfehlen kann (Bild 9). Um sie noch besser genießen zu können, sollte man sich aber vielleicht drei Tage Zeit nehmen.
Vielleicht hat jemand Lust auf ähnliche Unternehmungen. Ich würde mich freuen, wenn sich eine Gelegenheit für eine „Sternchen-Gruppenreise“ ergeben würde!
Sehr schöner Bericht und Bilder. Du bist zu beneiden, so nah an den Bergen zu Wohnen. Eine Anreise aus dem Ruhrgebit ist einfach zu weit und nur mit einem längeren Urlaub zu machen.
schöner Berich und tolle Bilder! Darf ich deinen Bericht in die "Kurzgeschichten" auf der bj250 Website mit aufnahmen? Und ein oder zwei der Bilder würden super in den Estrella-Kalender 2009 passen!
Andreas, verwende den Beitrag einfach dort, wo er Deiner Meinung nach am besten passt. Würde mir natürlich schon sehr gefallen, wenn ein Bild von meiner Mühle tatsächlich im nächsten Kalender auftaucht.
echt tolle Tour und atemberaubende Bilder, wenn du sowas wieder machst, dann sag rechtzeitig bescheid. Vielleicht kann ich mal mit. Übrigens, wo hast du das tolle Köfferchen her ?
wenn ich das nächste Mal einen größeren Ausflug vorhabe, werde ich das gerne ankündigen - ich hoffe es ist bald soweit; das Wetter scheint ja endlich wieder besser zu werden!
Den Koffer habe ich letztes Jahr bei Louis erstanden. Er soll angeblich aus Leder sein, fühlt sich aber ein bißchen wie Karton an. Auf jeden Fall ist er groß genug für Wochenendgepäck und passt problemlos auf den Gepäckträger ohne dass man irgendwelche Zusatzteile montieren müsste.
Du hast recht, man muss schon ein bisschen aufpassen, dass man nicht zu viel in die Tasche reinpackt, wenn man den Gepäckträger nicht überlasten will. Laut Betriebshandbuch kann man aber bis zu 5 Kilo aufladen; da die Tasche leer knapp 2 Kilo wiegt, kann man sie mit guten 3 Kilo befüllen. Nach meiner Erfahrung ist das ausreichend für Regenzeug, Wechselgarnitur und einen leichten Schlafsack. Für alle Sachen, die ich während der Fahrt zwischendurch kurz mal brauchen könnte, habe ich einen kleinen Rucksack dabei (Wasser, Brotzeit, Karte ...).