Hallo, zusammen; ich habe mal wieder eine Frage zur Begriffsklärung: Es wird oft erklärt, was man alles machen sollte, wenn man sein Motorrad längere Zeit nicht bewegt. Nur: Was ist eine "längere Zeit" ? Ich fahre meine Estrella nur in den schönen Monaten, beginnend etwa Mitte März bis etwa Ende Oktober; dann steht sie ca. 5 Monate still. Ich ergreife dann aber keine der empfohlenen Maßnahmen; allenfalls baue ich die Batterie aus, aber das ist bei der Estrella auch nicht ganz einfach, so daß ich es meistens lasse, weil ich schonmal in den Wintermonaten, wenn es schön ist und kein Salz auf der Straße doch spontan ein Stündchen durchs Bergische Land rödele. Allerdings bocke ich bei längerer Standzeit das Vorderrad hoch wg. Vermeidung eines "Stehplatten". Wenn ich dran denke, tanke ich auch noch voll zur Tankrostvermeidung. Wenn ich dann wieder fahre: Benzinhahn auf PRI, Licht aus, anlassen, Licht an , Benzinhahn zurück auf ON und los geht es. So mache ich das schon seit Jahren und nichts ist bisher kaputt gegangen. Was meint Ihr dazu ?
die wunderschöne Anleitung was man nach längerer Standzeit alles tun sollte ist kein MUSS. So verstehe ich das zumindest. Sie zeigt vielmehr auf, womit man der Estrella alles etwas gutes tun kann.
Wer diesen Plan beigt macht für seine Estrella den optimlen Service. Bei mir ist es so, dass ich für einige der Tipps zu doof bin und niemanden habe, der mir das mal richtig zeigen oder erklären könnte. Also lasse ich es. Bis auf die neue Batterie nach 7 Jahren läuft meine Estrella trotzdem (noch?) gut. Die Pflege könnte allerdings um einiges besser sein ...
Ich gehe mal davon aus, dass Du deine Estrella besser pflegst als ich die meinige. Außerdem hast Du schpn Motorräder gehabt, als viele von uns noch mit der Trommel um den Weihnachtsbaum liefen - oder nicht geboren waren. Daher nehme ich an dass Du weißt, wie Du deiner Estrella zu einem langen Leben verhelfen kannst. Vielleicht ist der ein oder andere Punkt dabei wo Du sagst: Das könnte ich eigentlich auch noch machen!
Eine Estrella in Hamburg oder Kiel braucht aber auch mehr Pflege als in Hannover oder Niederbayern - beingt durch den wesentlich höheren Salzgehalt in der Luft. In England reichte eine Nacht an der Küste um die Bremsscheiben rosten zu lassen!
Mit dem PRI-Schalter htte ich das bisher auch so gemacht wie Du - also umgeschaltet wenn sie lief. Ein Suzi-Mechaniker meinte, man solle den Hanhn nicht bei laufendem Motor von PRI auf ON stellen. Ob er da nun Recht hat? Meiner Estrella hat es 6 Jahre lang auch nicht geschadet ...
Habe ich alles immer genauso gemacht wie Helmut. 11 Jahre lang und in diesem Jahr bekam sie dann die Vergaserprobleme. Erst Vergaser verschmutzt, Reinigung mit Ultraschall, dann auf einmal Vergaserdüsennadel hängen geblieben, laut Kawa-Händler lief der Sprit aus dem Auspuff wieder raus. Geht so was überhaupt??? Inzwischen läüft sie aber wieder!
bei meiner Kawasaki GPZ500S löste sich die Tankinnenbeschichtung (ab Werk) auf! Folge: Der Vergaser war total verschmutzt und: Es lief nur noch ein Zylinder. Aus dem anderen pumpte die GPZ lustig Sprit heraus.
Die Vergaserprobleme hätte sie wahrscheinlich nicht bekommen, wenn Du den Vergaser jedes Frühjahr sorgfältig gereinigt hättest. Wenn Du aber genau so ein Technikdepp bist wie ich, dann kannst Du das nicht. Die andere Frage ist aber: Wenn die Estrella 11 Jahre bei minimaler Wartung (nur in Werkstatt) problemlos gelaufen ist, darf sie dann nicht auch mal Probleme mit dem Vergaser haben?! Wenn sie erst in 11 Jahren wieder Probleme macht ist doch alles bestens?! Oder sehe ich das verkehrt?
Wenn Du alles nach der Anleitung gemacht hättest liefe sie vielleicht 22 Jahre problemlos. Wenn Du es so machst wie Helmut, gleichzeitig aber sein technisches Können hast und Symptome deuten und eingreifen kannst läuft sie 20 Jahre problemlos. Oder sehe ich auch das verkehrt?
Wobei; die Batterie wird bestimmt länger leben wenn man sie bei längerer Standzeit ausbaut und an ein modernes Ladegerät hängt ...
mein technisches Können tendiert eher Richtung Null. Erstaunlich dass sie trotzdem solange gelaufen ist, oder? Die Batterie baue ich aber jeden Winter aus. Wobei ich das auch nicht so schwierig finde, jedenfalls im Vergleich zu meiner Harley Sportster. Ich hoffe jetzt auf die nächsten 11 Jahre
. . Mit all meinen Motorrädern hielt ich es bisher immer so,
dass ich nichts einmottete und im Winter bei gutem Wetter fuhr. Für schlechtes Wetter gab es da noch die "Dax". Bisher hatte ich noch nie Probleme im Frühjahr.
Wenn man "ganzjährig" fährt, so entstehen außer "Gammeln" durch Salz etc. auch eher selten Probleme. Die meisten Sachen "stehen sich kaputt". Die genannten Vorschläge beziehen sich eben eher auf ein vollständiges Einmotten, z.B. wenn man Saisonkennzeichen hat.
"Längere Standzeit" ist eben eine mehrmonatige Zeit, in der das Motorrad gar nicht bewegt wird. Natürlich ist alles relativ, hat man sie im Wohnzimmer oder in einer beheizten Garage stehen, so kann und wird (mit Ausnahme der Reifen) nicht viel bzw. nichts passieren.
Als fauler Hund mache ich das wie folgt: - Tank voll machen, obwohl bei dem neuen Sprit das Rosten dadurch eher unterstützt wird. - Dickes, isoliertes Kabel standardmäßig an den Pluspol. So erspart man sich das lästige Batterieausbauen, zumal das im Vergleich zu 70er-Jahre-Mopeds ein echter Sch..? ist. So kann sowohl das Batterieladegerät als auch der Powerpack zum Starten angeschlossen werden. - Einmal im Monat ein paar Minuten laufen lassen, damit der alte Sprit aus dem Vergaser kommt. Gruß Wolfgang ____________________________________ (... fahren Sie mich irgendwo hin, ich werde überall gebraucht!)
vom "jeden Monat ein paar Minuten laufen lassen" würde ich dringend abraten. Wir haben´s gaudiweise mal bei einer kleinen Enduro ausprobiert und sie nach einer kurzen Zeit ausgemacht und auf´s Hinterrad gestellt. Was da an Kondenswasser aus dem Auspuff rauströpfelte war erstaunlich. Dieses ganze Wasser kriegst Du eigentlich nur durch ordentliches Warm- / Heissfahren wieder raus, ansonsten bleibt es im Topf und arbeitet dort kräftig.
Mein Tip: bei der letzten Fahrt nochmal ordentlich "Kit geben", richtig schön heissfahren. Danach ab in die Garage, Motor aus , in jeden Topf einen Spritzer Öl (verdampft sofort im heissen Auspuff, die Dämpfe schlagen sich im Topfinneren nieder), danach Lappen rein - fertich. Vergaser ablassen - Schluss. Wenn man alles zusammenrechnet maximal 20 Minuten Arbeit und Du hast den ganzen Winter Ruhe. Meine Morini-Endtöpfe halten sich bis jetzt seit 16 Jahren so einwandfrei - und das will was heissen bei der Italo-Qualität !!!