Eigentlich nicht möglich, aber sonst finde ich keine Erklärung: nach 17.500 gefahrenen Kilometern ohne größere Probleme ging mir mein Estrella-Gespann plötzlich während der Fahrt aus. Die mechanischen Geräusche kurz vor dem Ausgehen ließen auf nichts Gutes schließen. Also Kupplung gezogen ausrollen lassen und erst mal schauen. Qualm aus dem Luftfilter! Auweia, hoffentlich brennt Sie mir jetzt nicht ab! Hatte sich nach kurzer Zeit aber beruhigt. Starter dreht aber ohne Kompression. Erste Diagnose: Nockenwellenkette gerissen. Also 5km nach Hause geschoben und erst mal im Forum geschaut, was so zur Nockenwellenkette steht. Okay, da steht eine ganze Menge. Also Motor aufgemacht und mal nachsehen was jetzt alles kaputt ist. Erster erstaunter Blick als die Nockenwellenkette sichtbar wurde: scheint alles Okay. Aber: da hat die Kette doch schon ein wenig am Alu genagt. Ist also definitiv zu lang. Soweit so gut. Kette ist nicht gerissen, Motor lief so aber nicht. Also muss sich hier was verstellt haben. Mein Problem: Ich habe leider das Werkstatthandbuch nicht und weiß nicht wie die Nockenwelle (Markierung?) zur Kurbelwellenmarkierung stehen soll. Den bebilderten Nockenwellenkette-Ein-und-Ausbau-Guide gibt es ja leider (noch) nicht. Hat vielleicht jemand das Werkstatthandbuch als Datei? Gibt es für die Estrella eigentlich irgendwo einen günstigen Dichtungssatz?
Hallo Peter, nach Deiner Beschreibung müsste ich mir jetzt eigentlich mal die Kristallkugel holen... Die Steuerkette ist also offensichtlich nicht gespannt und evt. übergesprungen. Muss erst einmal nichts bedeuten... Keine Kompression geht ja schon, wenn die Kette nur um einen Zahn übergesprungen ist. Wie sieht denn der Kettenspanner aus? Schraube doch mal die Kerze raus und schaue ins Kerzenloch. Sollte ein Ventil auf dem Kolbenboden eingeschlagen sein, wird man das evt. so schon sehen können. Um sicher zu gehen, wirst Du aber um eine Demontage nicht herum kommen... Das WHB habe ich, aber leider nicht als Datei.... . Ich könnte Dir die entsprechenden Seiten evt. als jpg schicken.
das mit dem Handbuch hat sich schon erledigt (Danke an Stephan). Ich glaube ich habe mich etwas unklar ausgedrückt: der Starter dreht ohne Widerstand durch. Drehe ich die Kurbelwelle am (am mittlerer Weile offen gelegten) Polrad, habe ich aber Kompression. Ob 100% oder nicht, lässt sich wohl nur klären, wenn ich mir den Kolben ansehe. Aber so schlimm klang der Defekt auch nicht...und ich weiß wovon ich spreche. Bei meiner XS 650 ist mir der Ventilteller von einem Ventil abgerissen. Dummer Weise ist der Motor noch weiter gelaufen. Solange bis das Loch im Kolben so groß war, dass der Ventilteller nach unten durchfallen konnte. Dann stand der Motor aber! Da ich das Handbuch jetzt habe, werde ich wohl mal den Zylinderkopf demontieren. Dann sehe ich weiter. Erst mal Danke für die schnelle Hilfe. Apropos Dichtungssatz: für meine anderen Motorräder (CB 250, XS650 und XS1100) war es nie ein Problem einen günstigen Ersatzdichtungssatz bei Louis oder so zu bekommen. Aber die Estrella (gibt es baugleiche Modelle außer der TR?) scheint nicht verbreitet genug zu sein. Grüße Peter
Zitat von Superweiser im Beitrag #6...der Starter dreht ohne Widerstand durch. Drehe ich die Kurbelwelle am (am mittlerer Weile offen gelegten) Polrad, habe ich aber Kompression...
Same here.
Habe seit rd. einem Monat eine nicht fahrbereite Estrella bei mir stehen. Ich tausche jetzt die Freilaufkupplung (#13194). Ausbau und Ultraschallreinigung des bisherigen Teils brachten nichts. Neuteil ist bestellt.
Liegt es nicht daran, dann habe ich ein neues Ersatzteillager.
Aaaalso...am Wochenende habe ich mir die Sache etwas genauer angesehen. Angefangen habe ich mit dem Rausdrehen der Zündkerze...und musste ernsthaft an meinem geistigen Zustand zweifeln. Wie kommt es dass das Rausdrehen immer schwerer geht. Drehe ich auch in die richtige Richtung. Ja, da ist ein Teil Gewinde schon zu erkennen. Aber es geht immer schwerer. Das gibt es doch gar nicht. Doch, bei Estrella. Die muss jetzt aber raus! Vergiss das Gewinde, dass kann man wieder in Ordnung bringen. Mit letzter Kraft (und etwas Gewinde) kriegte ich die Zündkerze raus. Und so sieht sie aus: Jetzt kommt die Preisfrage: was ist da im Motor passiert und was war die Ursache? Mit 10,- € ist jeder dabei. Zu gewinnen gibt es den Motor meiner Estrella (gerade 17.500km gelaufen). Teilnehmen müssen allerdings mindestens 100 Teilnehmer. Und die bebilderte Auflösung (zumindest was passiert ist. Wieso ist noch nicht ganz klar) gibt es dann nächste Woche. Ist aber nur etwas für die ganz Harten unter euch. Alle Schönwetterfahrer und Blitz-Blank-Putzer sollten lieber wegsehen.
Da wird vielleicht ein Ventil auf dem Kolbenboden eingeschlagen sein, der Müll bzw. das krumme Ventil hat Dir dann die Kerze platt geklopft. Ursache waren dann wohl die verstellten Steuerzeiten, evt. kommt da die von Stephan vermutete Ursache dazu... . Klär uns auf!
Sieht nicht gut aus. Gut möglich die Steuerkette ist gerissen oder übergesprungen - oder sehr exotisch - das nur verpresste Steuerkettenritzel hat sich gelockert.
Meine Beobachtung zu diesem Thema: ich hab kürzlich einen Motor mit nur 5000 km Laufleistung zerlegt. Auf der Spannerseite der Kette hatte dieser nur noch 1mm Spiel bis zum aufliegen am Zylindergehäuse, d.h. der Spanner hatte nur noch 5 von - ich glaube 18 - "Rastklicks" Reserve. Erweckt kein großes Vertrauen, die originale Beschaffenheit des Primärtriebs. Wenn alle Ketten schon im Neuzustand so, also eher lang ausfallen und eine Kürzung nicht in Frage kommen soll (Schlossvariante), wäre zu prüfen, auf Kosten der Verdichtung den Zylinder etwas höher zu setzen (andere Dichtung oder zwei) und damit mehr Grundvorspannung ins System zu bringen.
Nun gut, dann wollen wir mal auflösen: So sah das aus, nachdem ich den Kopf ab hatte (vom Motor, der eigene ist noch dran)
Der Kolbenspecht:
Da gehörte er mal hin:
Dieser Kolben lässt tief einblicken:
bike-didi lagt noch am nächsten dran . Bei der Ursache bin ich mir nicht sicher: Ich wollte die letzten Wochen die Ventile einstellen, da der Motor ein bisschen getackert hat, konnte meine Ventillehre aber nicht finden. Das deutet auf zu großes Ventilspiel hin. Der Schaden lässt am ehesten zu geringes Ventilspiel vermuten. Möglicher Weise hatte das Auslassventil zu wenig und das Einlassventil zu viel Spiel. Oder die Ölleitung zum Kopf war dicht. Oder oder oder... Dass die Kette übergesprungen ist, glaube ich nicht. Vor´m Auseinandernehmen hatte ich die Übereinstimmung mit den Markierungen überprüft. Zum Überspringen hat die Kette außerdem überhaupt keinen Platz. Auf jeden Fall gilt das was Peter Lustig immer sagte: Nicht nachmachen Kinder ! Eine Überholung wird unheimlich aufwendig und teuer . Ein Ersatzmotor wäre jetzt das Richtige. Da hat nicht zufällig jemand einen rumliegen???
Hallo Peter, brauchbare Tauschmotoren werden selten angeboten, aber ich drück mal die Daumen. Neuer Kopf mit Ventilen, Zylinder überholen, Übermaßkolben, neue Steuerkette und Dichtungen dürfte (ohne recherchiert zu haben) sicher bei gut 750 Euro liegen. Wenn der Gesamtzustand des Motorrads noch gut ist und keine Werkstattstunden bezahlt werden müssen, könnte die Reparatur schon noch lohnen. viele Grüße Ella