hi leute, gestern bin ich noch kurz in meine werkstatt, zwecks konservierungswachs - und auf dem nachhauseweg bleibt die estrella einfach stehen. der motor geht während der fahrt ohne vorwarnung aus - und nix geht mehr. meine startversuche bleiben erfolglos, weil zwar der anlasser heftig dreht, der motor aber nicht mitwill - das ganze also "leer" durchdreht. auf meinen verzweifelten anruf in der werkstatt (die zum glück nur wenige km entfernt war) kam der mechaniker gleich mit dem "lumpensammlerbus" vorbei und lud die maschine ein.
in der werkstatt gleich auf die bühne damit, kerze raus... kerze ist in ordnung... mit der stablampe ins kerzenloch geleuchtet und motor durchgedreht - ventile bewegen sich - motor hat aber keine kompression (das würde übrigens auch die fehlende leistung im letzen gang erklären, und dass die estrella trotz offenem vergaserdeckel keine 110 rennt.ausserdem war seit dem letzen werkstattaufenthalt, wo auch das öl gewechselt wurde, gut 1/2 l öl zuwenig drin, obwohl ich keinen ölverlust bemerkt hatte (garagenboden usw.) so what? die estrella ist seit dem kundendienst grade mal 300 km gelaufen...
mögliche ursachen: - kolbenringe sind gesprungen oder undicht - kolben ist nicht mehr maßhaltig oder hat ein loch - ventile sind undicht
im lauf der nächsten tage erfahre ich näheres...
bis dahin hoffe ich, dass die sache nicht ein allzugroßes loch in meine kasse reisst.
Was mir zu der Geschichte durch den Kopf geht, kann ich nicht ins INTERNET stellen.
Ölverlust kann auch durch Verbrennung stattfinden - verschlissene Kolbenringe - das würde auch die mangelde Leistung erklären. D.h., das Öl muß nicht unbedingt auf dem Garagenboden liegen. Ein neuer Kolben mit Ringen wäre dann vermutlich fällig. Hat mich bei einer Suzuki RV125 vor Jahren 400 EURO gekostet. Sollte sich herausstellen, dass der 1/2 Liter nicht verloren gegangen sein kann, so solltest Du besser nichts Gefährliches mit in die Werkstatt nehmen.
Wenn der Anlasser sehr leicht durchdreht, dann dürfte der Kolben ein Loch haben. Gleiche Kosten wie oben. Vor 2 Jahren haben mich meine Ohren davor bewahrt. Kein Spiel am Auslaßventil und falsche Zündkerze. Höchstgeschwindigkeit 105km/h, bis sie aus ging. Sonst rennt sie 120km/h, obwohl ich eine 2-Mann-Besatzung bin.
Ich hoffe, dass ich mit meinen Vermutungen völlig falsch liege. Gruß Wolfgang ____________________________________ (... fahren Sie mich irgendwo hin, ich werde überall gebraucht!)
Das Symptom der Ölverbrennung kenne ich vom gespann. zu guter Letzt nahm sie einen satten Liter auf 100 km/h. Allerdings lief sie noch und hatte entsprechende, wenn auch geringere Kompression.
Wenn sie keine oder kaum Kompression hat, dann müssten BEIDE Kolbendichtringe ziemlich hinüber sein.... entsprechend wird es dann auch durch den (bzw. DIE) Ölring(e) (es sind zwei dünne Ringe mit einem Lamellendichtring dazwischen) zerbröseln. Eine einfache Möglichkeit zu testen: Bei entfernter Öleinfüllschraube den Motor drehen lassen. Sind die Kolbenringe gravierend undicht, geht ein großer Teil der Kompression in den Getrieberaum und es wird sich ein erheblicher "Luftstrom" pulsweise am Öleinfüllstutzen fühlen lassen. Ist ein größeres Loch im Kolben, so wird man das kaum mit dieser Methode fühlen können, denn dann läuft der Kolben quasi im eigenen Saft, saugt und drückt also nur im Hubraum hin und her.
Mir sind neben meinem Gespann 3 Estrellas bekannt, bei denen nach relativ geringer Laufleistung die Kolbenringe und insbesondere der Ölring regelrecht verschlissen bis hin zu "nicht mehr vorhanden" waren. Dafür ein Dank an die drehzahlfreudigen Erst- oder Vorbesitzer (hohe Kolbengeschwindigkeit = Verschleiß in Potenz )
Wenn am Zylinder gearbeitet wird, dann empfiehlt es sich, direkt die Ventilschaftdichtungen und die Steuerkette mit zu wechseln (wechseln zu lassen). Der Aufwand ist nur unwesentlich größer und erspart einem den Wechsel im nicht abzusehenden Intervall, mit dem man bei jeder Estrella ab 25000 km Laufleistung rechnen muss.
oh je, hört sich nicht zu gut an. Hoffe, dass die Reparatur Dir ein Supersternchen liefert. Drücke die Daumen.
Bei Der Estrella von Geneviève war es ähnlich; Leistungsverlust, Oelverbrauch hoch, aber sie startete noch - wenn auch sehr unwillig. Bis zur Werkstatt hat sie es noch geschafft. Da waren dann der Kolben und die Ringe völlig verschlissen, aber keine Löcher - Reparatur innerhalb der bereits weiter oben erwähnten Kosten, inkl. Steuerkette (kein halbes Jahr nach dem Kauf, 30T Km). Aber dafür war sie danach nicht wiederzuerkennen - direkt sprintfreudig die Kleine, und ungeahnte "Höchst"geschwindkeiten werden seitdem erreicht; dies aber erst nachdem ich das Ventilspiel gelockert habe....!
PS nicht vergessen, dass sie eingefahren werden muss
Zitat von TheoW. ... dann möchte man überhaupt nicht mehr von "Privat" kaufen. TheoW
Wird aber recht schwierig werden eine Estrella überhaubt noch vom Händler (mit 1Jahr Gewährleistung) zu bekommen!?!
@ Virginia: Wir leiden alle mit Dir!!!
Denn es war echt schön, so Deine ganz persönliche Estrella-Geschichte hier mitzuerleben. War immer spannend zu lesen, besonders für einen wie mich (Nochimmernichtestrellabesitzer) Aber nun Kopf hoch (auch wenn der hals dreckig ist), irgendwie geht`s schon weiter
hallo leute, danke für die zusprache... ich bin guter dinge, dass das sternchen wieder in schuß kommt. hab noch keine nachricht von der werkstatt, die haben aber derzeit noch ein anderes motorrad in arbeit. aber nach einem kurzen telefonat versprach mir der chef, heute mal den motor aufzumachen um zu sehen, was tatsächlich sache ist. ich werde berichten. gruss virginia wer nicht lebt, stört nicht.
so, die sache sieht nicht gerade rosig aus. hab gerade nachricht von meiner werkstatt bekommen, die mir mitteilte, dass
•Die Nockenwelle total verschlissen und beschädigt ist (Schaden besteht schon seit mehreren tausend Kilometern und musste dem verkäufer entweder bekannt gewesen sein oder sich zumindest durch fehlende Leistung bemerkbar gemacht haben) •Die Steuerkette verschlissen ist und getauscht werden muss •Das Auslassventil krumm und die Ventilschaftdichtungen undicht sind (durch kaputte Nockenwelle entstanden, die das Ventil nicht ordentlich schliessen liess •somit auch die Ventilfedern getauscht werden müssen •Die Kolbenringe erneuert werden müssen weil der Zylinder durch die lange Standzeit Rostschäden aufweist. •Der Motor mit ziemlicher Sicherheit schon mal geöffnet wurde, wobei diese Schäden festgestellt werden hätten müssen...
Der Kolben ist in perfektem Zustand, also war nicht der die Ursache für den Kompressionsverlust, trotzdem bin ich weder beruhigt noch glücklich denn das heisst, dass ich mich jetzt mit dem Verkäufer rumschlagen muss, um von dem wenigstens einen Teil der Kosten wieder zurückerstattet zu bekommen, denn laut Kaufvertrag wurden unter anderem folgende Eigenschaften zugesichert:
•Ich garantiere den oben genannten Kilometerstand. •Ich garantiere die Vorschadenfreiheit des Fahrzeuges. •Das Fahrzeug ist in fahrbereitem und technisch einwandfreiem Zustand (Sichtkontrolle) und weist dem Baujahr und Kilometerleistung entsprechende, normale Gebrauchsspuren auf.
Zumindest einer der oben genannten Punkte stimmt nachweislich nicht. Entweder besteht ein Schaden, den der Verkäufer absichtlich oder unabsichtlich verschwiegen hat, der aber aufgrund einer höheren Kilometerleistung als angegeben (und auf dem Tacho sichtbar) zustande gekommen ist, oder er hätte zumindest einen Leistungsverlust wahrnehmen müssen, der sogar für einen "Laien" ein schwerwiegender, leicht erkennbarer Mangel ist.
Laut geltendem EU-Recht müsste also eine Rückgabe oder eine Kaufpreisminderung (zumindest theoretisch) möglich sein. Eine Rückgabe wird wohl mit dem ganzen Papierkram nicht in Frage kommen, eine teilwese Kaufpreisrückerstattung sehr wohl.
Ich habe soeben dem Verkäufer ein Fax geschickt, ihm den Sachverhalt erklärt und um eine Stellungnahme gebeten.
Sollte er darauf nicht entsprechend reagieren....
Haltet mir die Daumen, dass die ganze Sache doch noch ein gutes Ende nimmt...
wenn ich das lese, dann wird mir ja geradezu schlecht. Der Verkäufer ist ja ein riesen A..., der wusste mit Sicherheit, dass einiges nicht stimmte. Aber: Juristisch wird das ziemlich schwierig werden. Nach deutschem Recht gilt bei privaten Käufen "gekauft wie gesehen". Beim technischen Zutsand stand ja auch nur Sichtkontrolle, was das Aufschrauben des Motors nicht beinhaltet. Und: Der Nachweis, dass er die Dinge gewusst und verschwiegen hat, ist ziemlich unmöglich. Jetzt kann ich dir nur die Daumen drücken, dass du ihn mit ein bisschen "Druck" dazu bekommst, dir zumindest einen guten Teil des Kaufpreises erstattet. Diese ganze Aktion zeigt mir gerade auch wieder, da ich mich gerade total in eine Maschine verschaut habe, dass ich sie doch lieber beim Händler kaufen werde, da gibt zumindest ein bisschen Sicherheit.
hallo michael, tja, aus schaden wird man klug, oder auch nicht... ich hab mir dieses motorrad auch in den kopf gesetzt, und hätte lieber noch zugewartet und evt. ein exemplar gekauft, dass vordergründig etwas teurer ist, aber evt. in einem besseren zustand.
empfehlenswert wäre in so einem fall vielleicht, dem verkäufer vorzuschlagen, vor abschluss einen ankaufstest über einen unabhängigen motorrad-fachbetrieb durchführen zu lassen - und allfällige mängel gleich vom kaufpreis abzuziehen. der motor hätte jedoch in diesem speziellen fall aufgemacht werden müssen, denn auch meine werkstatt konnte keinen "offensichtlichen" mangel feststellen, außer dem, dass die ventile und der vergaser total falsch eingestellt waren...
das risiko liegt hier halt wieder mal beim käufer... hoffe nur, dass solche "schwarzen schafe" mit ihrer vorgehensweise nicht glücklich werden...
In Antwort auf: dass die ventile und der vergaser total falsch eingestellt waren...
... ich wage einfach mal zu behaupten, dass die oben beschriebenen Schäden zu einem großen Teil durch falsch bzw. gar nicht eingestellte Ventile verursacht wurden. Mit Ausnahme der Steuerkette vielleicht, die ist ein bekannter Schwachpunkt, den man bei der Estrella gut im Auge behalten muss.
Zu kleines oder gar kein Ventilspiel (wofür die Estrella sehr anfällig ist) => Ventile schließen irgendwann nicht mehr richtig => Heiße Verbrennungsgase an die Ventilschaft => Ventilschaftdichtungen verbrennen => Nockenwelle läuft ständig gegen die Ventilschäfte und nutzt sich dabei ab bzw. erhält Riefen, da die Ventile nicht weit genug nach unten können
Ich hoffe, du hast eine gute Rechtsschutzversicherung, denn es ist an DIR, dem Verkäufer zu beweisen, dass er um die Schäden wusste bzw. hätte wissen müssen und nicht an IHM zu beweisen, dass er es NICHT wusste.
die frage ist, ob man in so einem fall, wo es nicht um "unsummen" geht, gleich den rechtsanwalt bemühen sollte. ich werde jetzt mal die reaktion des verkäufers abwarten - vielleicht lässt sich in einem vernünftigen gespräch eine (finanzielle) einigung erzielen. ich hab, ehrlich gesagt, keine große lust, mir die freude an der maschine durch rechtsstreitigkeiten vermiesen zu lassen - obwohl ich - im ernstfall nicht zögere, diese - letzte - möglichkeit zu nutzen. ich bin an und für sich ein recht gesprächsbereiter mensch, und auch mal zu kompromissen bereit, nur verarschen lasse ich mich nicht gerne. wenn nun der verkäufer klug handelt - mosert er nicht lange rum und überweist mir ein paar hundert kröten retour. beweisbar ist ja zumindest, dass der schaden schon vor dem verkauf bestanden haben muss, und ich hab ja seitdem kaum kilometer raufgefahren. nur - dann wirklich gutachter, anwälte, rechtsschutzversicherungen etc. zu bemühen, sollte meiner meinung nach der letzte aller möglichen schritte sein, denn dass die estrella "nicht richtig gelaufen ist" war ja auch eine aussage des verkäufers, und wenn er nicht ein ganz großer a.... ist, sieht er auch ein, dass er das motorrad zu einem überhöhten kurs verkauft hat, und da etwas rückerstatten sollte...
ich hoffe nach wie vor auf eine gütliche lösung und das "gute" im menschen... haltet mir die daumen, dass ich nicht enttäuscht werde!
verkäufer zeigt sich nach telefongespräch gesprächsbereit und will mir mit der erstattung eines teils der reparaturkosten entgegenkommen. wieviel das dann tatsächlich ausmacht, wird sich nach dem kostenvoranschlag zeigen... zumal er mir glaubhaft erklären konnte, dass er von dem vorschaden nichts gewusst - und das motorrad immer zur wartung in die werkstatt gegeben hatte... haarspaltereien, wer jetzt wieviele anteile an "schuld" hat - und wieviele anteile an kosten tragen muss, bringen in so einem fall eh nichts. ich bin froh, wenn er mir zumindest entgegenkommt, auch wenn ich damit rechne, dass ich doch einen teil "draufzahlen" werde.
eine lehre hab ich zumindest draus gezogen: ich kaufe nie mehr privat, auch wenn mich das motorrad noch so "nett" anschaut... gruss virginia wer nicht lebt, stört nicht.