Hallo Estrella Freunde, Nachdem ich das Reifen Problem (Accolade 01 ) dank Eurer Hilfe gelöst habe, habe ich noch ein zweites Problemchen. Der Leerlauf bei warmem Motor war vom Vorbesitzer sehr niedrig eingestellt, so dass mir die Maschine manchmal ausgig. Also habe ich ihn mit der schönen Rändelschraube höher gestellt. Jetzt passiert aber folgendes: beim Schalten und damit verbundenen Gaswechsel, bleibt die Leerlaufddrehzahl zu hoch und geht dann nach einigen Sekunden erst auf die eingestellte niedrige Drehzahl.Das ist sehr störend ,weil beim flotten Rauf- und Runterschalten die Drehzahl zu hoch ist. Wenn ich die Leerlaufdrehzahl auf den alten sehr niedrigen Wert stelle, tritt dieser Effekt nicht auf. Ist das ein bekannter Fehler ? mfG Werner
Ja, das Problem ist mir bekannt. Das Fehlen der Motorbremse mir dieser falschen Einstellung kann in der Warmlaufphase mit gezogenem Choke zu einer unkontrollierbaren Beschleunigung führen. Die Vergaserabstimmung deckt nicht ALLE Betriebsbedingungen zufriedenstellend ab. Es bedarf einer großen Sorgfalt bei der Einstellung, um akzeptables Betriebsverhalten zu erreichen. Der Choke müsste in der Mittelstellung noch eine Einrastung haben oder vom Lenker aus betätigt werden. Das ist meine Erfahrung mit der BJ 250 A Bj. 1996.
Hi @ Bernd, mit dem Choke hast Du recht, das nervt mich auch. Man müßte ihn stufenlos einstellen können, das tut richtig weh wie die Kleine hochdreht nach dem Kaltstart. Vielleicht sollte man sich wirklich mal einen Bowdenzug an den Lenker basteln um den Choke stufenlos einstellen zu können.
@ Werner, meine hat nicht das gleiche Problem aber ein ähnliches: solange der Motor kalt ist stimmt die Leerlaufdrehzahl. Nach etwa 5Km dreht sie dann aber schon zu hoch, ich muß die Rändelschraube runterdrehen. Laß ich die Schraube auf dieser Position muß ich nach dem näxten Kaltstart immer ein bißchen mit dem Gas spielen damit sie nicht ausgeht bis sie warm ist. Seitdem ich das Auslaßventil auf 0,20 eingestellt habe ist das Problem mit dem ausgehen Vergangenheit. Vielleicht die Schraube auf den alten, niedrigen Wert einstellen und das Auslaßventil mal kontrollieren?
Mit gezogenem Choke dreht sie sehr hoch, aber das ist eigentlich normal.
Ich tendiere auch eher dazu, die Ventilspiele zu kontrollieren und auf Einlass 0,15 (0,12 - 0,17 ist vorgeschrieben) und Auslass 0,20 (0,17 - 0,22) einzustellen. Optimal eingestellt braucht sie den Choke bei den momentanen Temperaturen nur zum Starten, danach drücke ich den Choke rein.
da sich da mehrere Sachen gegenseitig beeinflussen würde ich auch dem Tipp von Dirk und Ratz folgen.
1. Ventile richtig einstellen. Bei falsch eingestellten Ventilen kann man an den anderen Schrauben drehen wie man will und kriegt es nicht hin.
2. Leerlaufgemischschraube (die ganz kleine am Vergaser) vorsichtig einstellen (zwischen 1 und 1,5 Umdrehungn raus).
3. Die große Leerlaufdrehzahlschraube einstellen.
Dass der Motor bei gezogenem Choke gerne mal hoch jagt wie eine Rakete ist normal. Aber ohne Choke sollte die Estrella nach Einstellung der Ventile und den beiden Schrauben weder schieben, noch hochdrehen, noch ausgehen.
Dirk the duck schrieb: Optimal eingestellt braucht sie den Choke bei den momentanen Temperaturen nur zum Starten, danach drücke ich den Choke rein
Ja, für erfahrene Biker ist das sicher auch kein Problem. Da lässt man den Gasdrehgriff, für die ersten Meter, bei einem Stopp, etwas aufgedreht. Nach ein paar hundert Metern läuft das Sternchen dann zuverlässig wie ein Uhrwerk. Also kein Thema? Probleme könnten Fahranfänger/innen haben, die im innerstädtischen Bereich bei -Stop and Go - Bedingungen ihre Tour starten. Da gerade die Estrella ein wunderschönes, leichtes Motorrad ist, wird sie gerne auch von dieser Gruppe als Einsteigermodell gefahren. Das unglückliche Warmlaufverhalten lässt sich auch mit korrekt eingestellten Ventilen nicht vermeiden, zeigt es doch, dass Gaswechselreaktionen den ohne Leistung im Stand laufenden Motor auskicken können. Eine technische Änderung könnte Abhilfe schaffen. Die Ursache liegt sicher im Magergemischkonzept. Vergaserheizung und Thermosensor in der BJ 250 C1 sind Attribute eines umweltfreundlichen Spargedankens. Bei den heutigen Einspritzanlagen werden die Betriebsbedingungen sensortechnisch erfasst und der Motor bekommt genau die richtig ausgerechnete Betriebsstoffmenge. Meine 600er BMW, eine 60/5 hat noch eine Kontaktzündanlage mit Fliehkraftversteller und besitzt keinen Choke. Richtig gewartet läuft dieses Motorrad, unter allen Betriebsbedingungen, hervorragend. 1972 war der Umweltgedanke noch kein großes Thema.
Dieser Beitrag stellt nur meine Ansicht zum Thema dar und beruht auf eigener Erfahrung. Mit unserer Estrella komme ich sehr gut zurecht und ich mag dieses Motorrad, dass in meinen Augen schon Kultstatus hat. Wichtig ist aber, dass man die Macken seiner Maschine kennt. Dass man mit dem Choke die kalte Maschine an die Drehzahlgrenze bringen kann ist sicherlich technisch nicht sinnvoll und führt zu erhöhtem Verschleiß.
seitdem ich eine (freie) Werkstatt gefunden habe, die mir die Ventile optimal eingestellt hat brauche ich bei 15° und höher morgens den Choke auch nur zum anlassen und kurz warmlaufen (30 Sekunden?). Dann fahre ich los und mache den Choke nach 200m rein. Nach keinem Kilometer kommt eine Ampel, die regelmäßig rot ist. Ganz wenig Gas und alles ist bestens.
Solange die Ventile nicht gut eingestellt waren hatte ich auch andauernd Probleme. Das gehört zum Glück der Vergangenheit an.
wie von Dir richtig beschrieben sind zwei Voraussetzungen nötig, um einen zufriedenstellenden Start zu erreichen.
1. Optimal eingestellter Vergaser und Ventile. 2. Eine richtige Startprozedur.
Der Hinweis zur Fahranweisung der Kawasaki Betriebsanleitung Part No. 99923-1435-01 auf Seite 29……
Den Chokehebel während des Warmlaufens nach Bedarf allmählich zurückschieben. Den Choke ganz zurückschieben, sobald der Motor warm genug ist, um im Leerlauf ohne Choke zu laufen.
…. ist falsch, da das mit dieser Betriebsanleitung ausgelieferte Motorrad diese Prozedur technisch nicht zulässt. Der federvorgespannte Choke hat keine Zwischenstellung.
Bei einem Besitzerwechsel sollte man den neuen Eigentümer darauf hinweisen.
in der Betriebsanleitung sind ca. ein dutzend Fehler.
Unter anderem falsche Bilder (japanische Modelle mit Sachen die die deutschen Versionen nicht haben). Die Bedienungsanleitungen wurden zwar gut aus dem Japanischen ins Deutsche übersetzt, aber auch hier wurde manchmal nicht auf die Unterschiede der deutschen und japanischen Version geachtet - bzw. die Estrella war noch garnicht auf die europäischen Gesetze umgebaut als die Betriebsanleitung geschrieben wurde.
Leider weiß ich nicht, ob die japanischen B und C Estrellas eine Rückholfeder am Choke haben. Vielleicht gab es dort keine und in Europa musste sie rein, um einen halb offenen Choke nach dem Warmlaufen zu verhindern. Das würde den falschen Text erklären.
auch ich rate dringend zum einstellen des ventilspiels am oberen grenzwert ! erst DANACH würde ich eine änderung der vergasereinstellung in betracht ziehen !
meine ella starte ich so: choke ziehen und fingerchen dort lassen, mit der anderen hand starten, kein gasgeben und nach KURZER zeit im leerlauf (ca. 5-15 sec, je nach Außentemperatur) den choke langsam loslassen. wenn die leerlaufdrehzahl zu sehr absinken sollte oder der motor auszugehen drohen sollte, einfach noch mal ein bißchen am choke ziehen, so dass sich die drehzahl "gesund" anhört (nicht zu hoch, nicht zu niedrig). nach besagten 5-15 sec läuft der motor wunderbar rund und geht auch beim ersten stopp nicht aus.
nach längerer fahrt war die leerlaufdrehzahl oft zu hoch für meinen geschmack. ich stellte die leerlaufdrehzahl etwas niedriger - und siehe da: auch beim kaltstart lief der motor genauso gut, wie oben beschrieben.
danke für Deine Tipps. Natürlich habe ich die Ventile meiner Estrella überprüft. Das ist in Ordnung. Bei der Startprozedur gehe ich ähnlich vor wie Du und andere erfahrene Fahrer das hier schon beschrieben haben. So komme ich ganz gut zurecht und bin mit meinem Motorrad zufrieden. Bei einem Verkauf jedoch würde ich davon ausgehen, dass ein nicht eingewiesener neuer Besitzer, bei falscher Handhabung, den Startknopf noch einmal drücken muss. Sollte ich die Maschine behalten, werde ich sie technisch verändern und darüber berichten.