Buongiorno allerseits! Gestern wars seit langem mal wieder soweit. Auf dem Rückweg vom Surfen auf meiner geliebten Forra-Strecke. Vor mir ein italienischer Kleinwagen (den ich sehr gern überholt hätte, weil die Dame schlich). Linkskurve, Straße breit genug für zwei Lkw, aber nicht für den entgegenkommenden SUV. Der fuhr in Fahrbahnmitte, so dass die Dame vor mir plötzlich eine Vollbremsung machte. Ich reflexartig auch, obwohl man in Kurven mit dem Bremsen vooorsichtig sein sollte. Bumms lag ich auf der Straße, und mein rechter Fuß seltsam verdreht zwischen Hinterrad und Federbein / Auspufftopf. Sah eklig aus und war nicht ganz einfach, ihn da wieder rauszudrehen. Der SUV Arsch (sorry für die drastische Titulierung) fuhr einfach weiter. Die Dame parkte ihr Auto, so dass e3s den Verkehr nicht behindert und kam zurück. Viele helfende Hände (Sonntag - viel Verkehr), die meine Estrella aufrichteten und am Straßenrand parkten. Ich hatte wohl einen kleinen Schock und hab mich auf die Leitplanke gesetzt. Gehen ging (und geht immer noch) unter fiesen Schmerzen. Aber heimfahren konnte ich zum Glück. Der rechte Fuß hat - bergauf - wenig zu tun auf'm Krad. Souline spendiert mir Eispackungen und meint, ich solle zum Arzt bzw. nach Arco in die Klinik. Ich meine, da scheint nix gebrochen oder gerissen und habe wenig Lust dazu. Heute ist das Fußgelenk schön dick. Aber ich denke, das ist normal. Gips möchte ich keinen. Dort hatte man den selben Fuß vor 40 Jahren mal eingegipst, nachdem ich nach'm Surfen unglücklich abgestiegen und einen Stein erwischt hatte, der dem 2. Zeh einen Doppelbruch spendiert hat. Tapen hätte völlig gereicht. Mal sehen, wie's weiter geht. An Knie und Schulter sind nur Abschürfungen. Ein Glück, dass ich meine Lederkluft trug. Ich hab mir nämlich inzwischen angewöhnt, ab mittag nur in T-Shirt und kurzer Hose aufs Krad zu steigen. Darüber werde ich wohl noch mal nachdenken müssen. Blöd-SUV hin oder her - hätt'ich mehr Abstand eingehalten, dann wäre nix passiert.
Nachdem Souline und auch meine Schwester (Krankengymnastin bzw. neudeutsch Physiotherapeutin) mir geraten haben, ins Ospedale zu fahren, um den Fuß zu röntgen, haben wir uns heute den Tag in Krankenhäusern vertrieben. Was vielleicht doch sinnvoll war. Sauberer Knochenbruch des dünnen Knochens, also nicht des Schienbeins. Äschälisch! Da es dort im Krankenhaus keine Orthopädie gibt mussten wir weiter nach Rovereto fahren, bei 40 Grad (falls man Schatten findet). Dort wurde das Bein eingegipst, und nun geht eine ganze Weile gar nix mehr. Weder Surfen, Radeln, Kradieren, keine Hunderunde - niggese. Wird ne blöde Zeit werden. Aber da muss ich durch.
Puh Soulie, das muss man nicht haben und ich bin froh für dich, dass Dir nix Schlimmeres passiert ist. Gute Besserung für Dich und Geduld beim Heilungsprozess.
Das Fahrverhalten so mancher Verkehrsteilnehmer ist immer häufiger gefährdend, das ist nicht nur ärgerlich, sondern bisweilen auch zumindest gesundheitsschädlich. Auch wenn ich kein Freund von Stigmatisierung bin, so lässt sich die Vereinnahmung der Strassenbreite doch recht häufig von SUVFahrer:innen beobachten. Ich fahre täglich mit Vier- oder Zweirad und erlebe kaum einen Tag, wenn überhaupt, ohne rücksichtsloses Verhalten. Auch zu langsames Fahren gefährdet und wurde in meiner Fahrschulzeit den Fahrschülern als gefährdendes Verhalten gelehrt. Ich kann immer nur sagen, lieber zurückstecken, das ist viel cooler als sich Vorteile auf Kosten anderer zu „erfahren“. Auch wenn es mich immer wieder ärgert. Also Soulie werd‘ schnell gesund und versuche die Genesungszeit vielleicht auch etwas zu geniessen.
Danke für deine Anteilnahme, Sula. Aber wie soll ich meine Genesungszeit genießen? Da fällt mir momentan überhaupt nix ein. Meine normalen Aktivitäten, weshalb ich so gern hier lebe, sind alle tabu. Surfen, schwimmen, radeln, knattern, Hundespaziergänge, abendliches Schwelgen mit Souline in unserem Lieblings- restaurant, der Austausch mit meinen italienischen Surf-Freunden, aber vor allem das Surfen, für das ich lebe und die windmäßig beste Jahreszeit - daran darf ich gar nicht denken. Zwei sehr schöne Motorradtreffen, an denen ich seit Jahren teilnehme werden ohne mich stattfinden. Die damit verbundene Kommunikation und die Pflege von Freundschaften werden mir fehlen. Aber ich sollte die Schuld auch bei mir suchen. Gelassener, mit mehr Abstand zu der Schleicherin vor mir wäre vermutlich nix passiert. Vor ein paar Tagen hatte ich ein längeres Gespräch mit einem guten Freund, dem es zurzeit noch schlechter geht als mir (Post Covid). Der ist nicht mal halb so alt wie ich, aber er kam drauf zu sprechen, wie unsere Gesellschaft sich verändert. Leider nicht zum Guten. Egoismus und die Gier nach immer mehr, kein Gemeinsinn mehr - das war früher nicht so krass, jedenfalls nicht so weit verbreitet. Anstand, Rücksichtnahme auf andere - Fehlanzeige. Konsumterror (Manipulation durch Werbung). Gabs zum Glück in meiner Jugend noch nicht. Für uns war damals das Größte eine echte Denim Jeans, aber die gabs nicht. Stattdessen blaue jeansähnliche Hosen, die wir scheuerten, damit sie heller wurden, bis sie Löcher bekamen, was allerdings nicht gewollt war. Das erste, was ich mir 1961 in den USA leistete, war eine Lee Jeans. Levi's waren zu teuer. Aber ich drifte ab. Hab einfach zuviel Zeit, werde jetzt wohl viel Zeitung lesen, nachdem ich mir gestern ein Digi-Abo bei der Süddeutschen besorgt habe. Ich würde sooo gern meine Itella endlich in den Stall schieben. Ist aber momentan nicht klug. Blessuren an ihr hatte ich auf die Schnelle nicht finden können. Vermutlich hat der Haupt- ständer das meiste weggesteckt.
Ich stelle fest, Hobby mäßig bin ich deutlich besser aufgestellt, "Ausfallzeiten" kann ich gut ausgleichen, liegt ev. auch darann, daß ich kein geselliger Mensch bin, ich komme allein gut klar.
Tja, das werde ich noch lernen müssen.Sooo gesellig bin ich nun auch wieder nicht. Bei den beiden Motorradtreffen tanke ich Kommunikation bzw. Geselligkeit mit Freunden / Gleichgesinnten fürs ganze Jahr. Das zweite Treffen (ganz in deiner Nähe übrigens) besuche ich jetzt schon fast 20 Jahre. Die werden sich wundern, wenn der alte Sack diesmal 'schwänzt'.
Ellringen ist schön! Aber das meine ich nicht. SR500 IG Südheide südlich von Wittingen Obwohl ich keine SR mehr fahre - es sind auch andere Eintöpfe dort willkommen.
Danke, Plumber! Ja, Geduld brauchts, und davon jede Menge. Morgen weiß ich mehr, aber ich werde mich wohl auf weitere 3 bis 4 Wochen Gips einstellen müssen. Zur falschen Jahreszeit! Im Winter wär's mir ziemlich wurscht.